Newsletter Nr. 17: Hände weg von Qandil, Machmur & Shengal – am Samstag in Basel auf die Strasse!

Liebe Freund_innen und Genoss_innen

Seit Anfang Woche bombardiert die türkische Armee in einer neuen
Militäroperation unter dem Namen ‘Adlerklaue’ Bashur, den südlichen Teil
Kurdistans im Nordirak. Sie konzentrieren sich dabei insbesondere auf
das Qandilgebirge, das strategische Herz und Hirn der kämpfenden
Bewegung, Machmur, eines der zentralen und historischen Flüchtlingslager
der kurdischen Bewegung, und das Shengalgebirge, wo die JesidInnen
heimisch sind, die vormals durch den Islamischen Staat angegriffen
wurden und nun erneut von Bomben heimgesucht werden. Es ist dabei zu
beachten, dass die Türkei nicht gänzlich eigenständig handelt, sondern
ihre Operation mindestens auch mit dem Iran, dem Barzaniclan im Nordirak
und irakischen Sicherheitskräften koordiniert hat.

Wir verweisen hierzu auf weitere Informationen bei den Aufrufen bei
Firatnews, namentlich derjenige von #Riseup4Rojava (https://anfdeutsch.com/aktuelles/riseup4rojava-ruft-zum-globalen-widerstand-auf-19804) und jene vom kurdischen Europadachverband KCDK-E (https://anfdeutsch.com/aktuelles/kcdk-e-ruft-protestwoche-gegen-tuerkische-angriffe-aus-19820 und https://anfdeutsch.com/aktuelles/kurdische-verbaende-rufen-zum-protest-auf-19786) und vom Dachverband des Ezidischen Frauenrats e.V. (https://anfdeutsch.com/aktuelles/gegen-den-tuerkischen-angriffskrieg-auf-die-strassen-19792).

Diesen Samstag findet dazu in Basel eine nationale Demonstration:
Besammlung ist um 14 Uhr bei der Dreirosenbrücke. Alle hin da!
Internationale Solidarität auf die Strasse tragen – Schulter an Schulter
gegen die Angriffe des türkischen Faschismus!

Wir veröffentlichen laufend aktualisierte Informationen zu Demos in
Zürich und in der Schweiz auf unsere Infokanäle: auf Telegram
(t.me/rojavaagenda),auf Instagram und Twitter (@AgendaRojka) sowie auf
unserem Blog (rojavaagenda.noblogs.org). Oft sind die Moblisierungen
eher kurzfristig, also schaut regelmässig rein!

Ein Teil der Erklärung für die laufende Militäroperation dürfte auch in
der politischen Lage in der Türkei zu finden sein, wo der herrschende
AKP-MHP-Block mit tiefen Umfragewerten im Zuge der anhaltenden
ökonomischen und neuen Covid-Krise konfrontiert ist. Hierzu verweisen
wir etwa auf Artikel von Nick Brauns in der Jungen Welt
(https://www.jungewelt.de/artikel/380050.t%C3%BCrkei-erdogans-stern-sinkt.html
und https://www.jungewelt.de/artikel/380285.t%C3%Bcrkei-und-irak-krieg-gegen-kurden.html) sowie auf ein Interview mit Hüseyin Dicle aus der Leitung der
Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK): https://anfdeutsch.com/hintergrund/dicle-nur-widerstand-kann-die-vernichtungsstrategie-zerschlagen-19836.

Zugleich scheinen die Pläne Erdogans bezüglich Libyen aufzugehen. Dort
beliefert er die Regierung von Sarradsch mit Waffen, Drohnen und
Söldnern, welche mit den Truppen von Haftar im Krieg sind. Nach dem
NATO-Angriffskrieg gegen Ghaddafi ist Libyen heute ein Tummelfeld
verschiedenster anderer Staaten, wobei die Türkei sehr prominent
mitmischt und mindestens zwei Ziele verfolgen dürfte: Einerseits die
Sicherung des Zugangs zu Gasvorkommen im Mittelmeer, andererseits dieKontrolle über einen der zentralen Migrationswege nach Europa. Der sog.“Flüchtlingsdeal” zwischen der Türkei und der Europäischen Union hatErdogan gute Dienste erwiesen, mehr Kontrolle in Libyen heisst mehrEinfluss- und Machtmöglichkeiten. Mehr dazu etwa hier:https://www.nzz.ch/international/an-der-tuerkei-fuehrt-im-oestlichen-mittelmeer-kein-weg-vorbei-ld.1560594

Mit solidarischen und kämpferischen Grüssen
Rojava Komitee Zürich

rojavaagenda.noblogs.org
Telegram-Kanal: t.me/rojavaagenda
Twitter: @AgendaRojka#riseup4rojava

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