Raum besetzt – Den Widerstand für Rojava an die Hochschulen tragen!

Heute Montag 4.11.19 Abend wurde der Raum KOL-E-18 im Hauptgebäude der Uni Zürich besetzt um ein Zeichen gegen der Krieg zu setzten und sich mit der Revolution in Rojava zu solidarisieren.

Wir bleiben bis morgen Abend und bespielen den Raum den ganzen Tag. Es gibt durchgehende Informationen, ihr könnt zum basteln kommen und es gibt leckeres Essen. (Es hätt solangs hätt)

– 11:30 Mittagsaktion, Treffpunkt KOL-E-18

– 13:00 Veranstaltung zur Frauen*Revolution in Rojava (KOL-E-18) In diesem Input werden wir die Gesetzesänderungen und deren Umsetzung betrachten sowie über die Rezeption des revolutionären Projekts und seiner Kämpfer*innen in westlichen Medien diskutieren.

– 16:00 Erfahrungsbericht & theoretischer Einblick (KOL-E-18) Erfahrungsbericht aus 10 Monaten Rojava und theoretischer Einblick in den Demokratischen Konföderalismus.

– 18:00 DEMO, Haupteingang Rämistrasse.

Kommt zahlreich und zeigt eure Solidarität! #riseup4rojava

Raumbesetzung an der Universität Zürich

Widerstand gegen Krieg und Vertreibung, auch an den Hochschulen

In den letzten Wochen demonstrierten und blockierten Tausende Menschen
auf der ganzen Welt und zeigen sich solidarisch mit der Bewegung in
Rojava. Nun tragen wir den Widerstand auch an die Zürcher Hochschulen.
Wir haben zu diesem Zweck einen Raum an der Universität Zürich Zentrum
besetzt. Dieser Raum wird für die nächsten 24 Stunden ein Informations-
und Solidaritätsraum. Daneben werden morgen, Dienstag 05.11.2019
verschiedene Aktionen rund um die UZH stattfinden. Unter anderem zwei
Veranstaltungen zur Situation in Nord- Ostsyrien und eine Demonstration
um 18.00 Uhr.

Seit knapp einem Monat führt die Türkei in Nordostsyrien einen brutalen
völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen das autonome, basisdemokratisch
verwaltete Gebiet Rojava. Die Bilanz der türkischen Aggression: Über 500
tote Zivilist*innen, über 400’000 Menschen auf der Flucht, Berichte über
Kriegsverbrechen, Hinrichtungen, Folter.
Rojava ist als gesamtgesellschaftliches, selbstverwaltetes Projekt –
geprägt von demokratischem, feministischem und ökologischem
Zusammenleben – nicht nur der Türkei ein Dorn im Auge. Nachdem die USA
bereits mit ihrem Truppenabzug Anfang Oktober grünes Licht für den
türkischen Einmarsch gaben, hält seit dem die US-Luftwaffe den Luftraum
frei für die türkischen Bomben. Russland und der syrische Diktator
Baschar al-Assad versuchen derweil möglichst viel Gewinn aus der
Situation zu ziehen, die EU bleibt tatenlos.

Die Imperialistischen Grossmächte USA und Russland teilen sich gemeinsam
mit den Regionalmächten Türkei und dem syrischen Staat das Gebiet unter
sich auf. Die lokale Bevölkerung und die militärischen Kräfte Rojavas
sind vom Prozess ausgeschlossen, die demokratischen Strukturen sollen
zerschlagen werden. Nicht einmal die in den Deals ausgehandelten
Waffenruhen werden von der Türkei und ihren dschihadistischen
Verbündeten eingehalten. Im Gegenteil: Der türkische Präsident Recep
Tayyip Erdogan nutzt die unklare Situation, um zu versuchen seine Pläne
eines neo-osmanischen Reiches voranzutreiben. Sein Krieg gegen die in
Syrien lebenden Kurd*innen und andere Minderheiten (Aramäer*innen,
Alewit*innen, Assyrer*innen) kommt einer ethnischen Säuberung gleich,
wie sie Erdogan schon seit Jahren in der Türkei vorantreibt. Im letzten
Monat kam es zusätzlich zu mehreren Kriegsverbrechen von Seiten der
Türkei, so verdichten sich die Anzeichen eines kriegsverbrecherischen
Einsatzes der weitgehen geächteten Waffe Weisser Phosphor und anderen
chemischen Kampfstoffen. Während dem Angriff Erdogans wurden explizit
Gefängnisse mit dschihadistischen Gefangenen des IS beschossen, wodurch
diese sich befreien konnten. Diese fungieren nun als proxy-Armee des
türkischen Staates und kämpfen gemeinsam mit Erdogan gegen die
Kurd*innen.

Die Türkei ist langjähriges Mitglied der NATO und begeht Tag für Tag
Kriegsverbrechen, ohne das die anderen NATO-Staaten eingreifen. Zu gross
ist die Angst, dass die Türkei den mit der EU beschlossenen
„Flüchtlings-Deal“ kündigt. Dieser hält die flüchtenden Menschen von
Europa fern. Neben diesem menschenverachtenden Deal wird die Türkei von
vielen Ländern mit Waffen beliefert. Zusätzlich pumpen Schweizer Banken
wie die Credit Suisse und die UBS massenhaft Geld in die kriegerischen
Geschäfte der Türkei. Jegliche Kritik von europäischen Staaten ist somit
heuchlerisch und nichts weiter. Soll der Krieg wirklich gestoppt werden
müssen Handelsabkommen gekündigt werden und der Druck auf die Türkei
mit allen vorhandenen Mitteln erhöht werden.

Wir fordern daher:
o sofortige Sistierung des Freihandelsabkommens mit der Türkei und
Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei und gegen alle Verantwortlichen
für den Krieg
o sofortiger europaweiter Stopp aller Kriegsmaterialexporte in die
Türkei
o sofortige Errichtung einer Flugverbotszone über Syrien

Organisiert durch: Rojava-Bündnis Hochschulen
Für allfällige Medienanfragen: 077 908 75 93

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