Solidarität mit Palästina

Der kurdische und palästinensische Freiheitskampf sind eng miteinander verbunden. Beide Völker standen nach den Weltkriegen und dem Zusammenbruch der westlichen Kolonialherrschaft ohne eigenen Nationalstaat da. Beide Völker wurden dadurch Opfer von Vertreibung und Assimilierung. Und beide Völker leisten seit dem Widerstand und kämpfen für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit.

Anfang der 80er Jahre schuf der palästinensische Widerstand gegen die israelische Besatzung wichtige Freiräume. Einer dieser Orte war die Bekaa-Ebene im Libanon, in der sich die Kurdische Arbeiter Partei PKK neu formierte und beschloss, den bewaffneten Widerstand gegen die türkische Besatzung aufzunehmen. Beim Angriff der israelischen Armee auf Beirut 1982 kämpfte die PKK an der Seite der palästinensischen Befreiungsorganisationen. Die ersten Märtyrer der kurdischen Bewegung fielen in Beirut für den Palästinensischen Freiheitskampf [1].

Vor 25 Jahren wurde der Vordenker der kurdischen Bewegung Abdullah Öcalan in einem internationalen Komplott in Nairobi entführt. Dabei hatte der türkische Geheimdienst Unterstützung von der CIA und dem israelischen Nachrichtendienst MOSSAD. Seitdem sitzt Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali in Isolationshaft und das letzte Lebenszeichen liegt nun mehr als 3 Jahre zurück [2].

In der Isolationshaft beschäftigte sich Öcalan in seinen Verteidigungsschriften mit der Lösung der kurdischen Frage. Die Forderung nach einem eigenen kurdischen Nationalstaat wurde aufgegeben, weil der Nationalstaat selbst als die Wurzel der Konflikte in der Region ausgemacht wurde. Auch ein kurdischer Nationalstaat würde zur Unterdrückung anderer ethnischer Minderheiten führen und könnte die Region nicht befrieden. Öcalan stellt den demokratischen Konföderalismus als Gegenentwurf zum kapitalistischen Nationalstaat vor. Der demokratische Konföderalismus steht für ein solidarisches Zusammenleben in einer pluralistischen Gesellschaft, in der sich die Menschen selbst verwalten, ohne einen eigenen Staat zu gründen. In Rojava wird die Utopie des demokratischen Konföderalismus zur Wirklichkeit und zeigt, wie die Völker in der Region friedlich zusammenleben können.

In der Öffentlichkeit stellt sich der türkische Präsident Erdogan gerne als großer Kämpfer für die Befreiung Palästina dar. Und der israelische Präsident Netanjahu weist Erdogans Kritik mit dem Hinweis auf dessen Völkermord an den Kurd*innen zurück. Gleichzeitig wachsen die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Israel und der Türkei stetig. Seit Anfang des Krieges in Gaza liefert Erdogan Öl und Kriegsmaterial nach Israel [3,4]. Und wenn die türkische Luftwaffe heute ihre Ziele in Rojava so genau trifft, dann liegt das an den Zielerfassungssystemen, die von Israel an die Türkei geliefert wurden. Lassen wir uns also nicht durch die heuchlerischen Aussagen des türkischen und israelischen Präsidenten spalten.

Der internationalistische Austausch ist zentral, weil der kurdische und palästinensische Freiheitskampf zusammengedacht werden muss. Auch die internationalistische Solidarität mit Palästina und Kurdistan in der Schweiz ist von zentraler Bedeutung. Bis heute hat die Schweiz ihre Zahlungen an das UNO-Palästinenser*innen Hilfswerk eingestellt und ist dadurch mitverantwortlich für die Menschengemachte Hungersnot in Gaza [5]. Die Zahlungen müssen umgehend wieder aufgenommen werden und die Forderung nach einem Waffenstillstand muss endlich entschlossen vorgetragen werden.

Doch als Internationalist*innen können wir nicht auf die Nationalstaaten hoffen, sondern müssen uns der Dehumanisierung der Palästinenser*innen lautstark entgegenstellen und uns der Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe anschließen. Hören wir auf unsere betroffenen palästinensischen und jüdischen Genoss*innen. Was brauchen sie von uns? Denn im Endeffekt können nur sie selbst eine gemeinsame Lösung für ein friedliches Zusammenleben finden.

Abdullah Öcalan hat internationalistische Kämpfer*innen in Kurdistan darauf aufmerksam gemacht, dass sie nicht nur für die kurdische Freiheit, sondern für ihre eigene Freiheit kämpfen. Denn solange auch nur ein Mensch auf dieser Welt unfrei ist, sind wir alle nicht frei. Die neueste Überwachungs- und Militärtechnik wird heute zur Unterdrückung des palästinensischen Volkes entwickelt und kann morgen gegen das kurdische Volk und übermorgen gegen uns alle verwendet werden. Also gilt auch hier:

Unterdrückt werden die Palästinenser*innen, doch gemeint sind wir alle!

Stoppt den Genozid am palästinensischen Volk!

Palästina, Kurdistan. Intifada, Serhildan.

 

Weiterführende Texte:
[1] https://anfdeutsch.com/aktuelles/ruckblick-beziehungen-der-pkk-zu-palastinensischen-organisationen-39650
[2] https://anfdeutsch.com/aktuelles/-41048
[3] https://anfdeutsch.com/hintergrund/-41849
[4] https://parstoday.ir/de/news/middle_east-i90066-angst_und_besorgnis_über_mögliche_waffenlieferungen_der_türkei_an_israel
[5] https://www.amnesty.ch/de/laender/europa-zentralasien/schweiz/dok/2024/die-schweiz-muss-ihren-beitrag-an-die-unrwa-umgehend-ueberweisen
Erklärung von KCK zur palästinensischen Frage:
https://anfdeutsch.com/frauen/kck-palastinensische-frage-kann-nicht-durch-gewalt-gelost-werden-39396

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FREIHEIT FÜR ÖCALAN! Demo am Samstag, 06.04.

Der kurdische Vorsitzende Abdullah Öcalan wird seit 15. Februar 1999 auf der Gefängnisinsel-Imrali in der Türkei gefangen gehalten. Seit März 2021 gibt es kein einziges Lebenszeichen von ihm. Für das Ende der totalen Isolation von Abdullah Öcalan und für seine Freilassung gehen wir gemeinsam auf die Strasse!

Bündnis der kurdischen Frauen in der Schweiz / YJK-S

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Infoveranstaltung zu den Wahlen in der Türkei und Nordkurdistan

Am 31.März beobachtet eine Delegation aus der Schweiz die Kommunalwahlen in Nordkurdistan. Die Teilnehmer:innen der Delegation berichten am 5. April in Zürich über ihre Eindrücke aus den kurdischen Städten Amed und Şırnak. Kommt vorbei!

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Filmscreening zum Tag der politischen Gefangenen

📆Montag, 18.03. ⏰19:00 📍Post Squat, Wipkingerplatz 7, Zürich „14. Juli – die Hölle von Dîyarbakir“ von Hasim Aydemir, K/T/d

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Frauen*-Café: Infoveranstaltung zur Situation in Rojava

Freitag, 15.03., ab 18:30 mit Essen im Infoladen Rabia,

Informationsveranstaltung zur aktuellen Situation in Rojava und Bakur, mit einem Schwerpunkt auf die Frauenrevolution und den Krieg der Türkei gegen die revolutionäre kurdische Bewegung.

Der Infoladen Rabia ist ein antirassistischer, antifaschistischer, antikapitalistischer, internationalistischer, linker und feministischer Treffpunkt mit wöchentlich gutem veganen Essen an der Vokü, mit regelmässigen Antirepressionstreffen und Frauen*-Café-Abenden, sowie sporadischen Veranstaltungen.

Infoladen Rabia
Bachtelstrasse 70
8400 Winterthur
Switzerland

Directions: Bus Nr. 2 Richtung Wuelflingen, Haltestelle Hinterwiesli ODER Bus Nr. 3 Richtung Rosenberg, Haltestelle Bachtelstrasse

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NEWROZ PÎROZ BE!

Am 21. März feiern wir Newroz, das grosse Frühlings- und Neujahrsfest. Der Frühling läutet das kommende Kampfjahr ein. Wenn der Schnee schmilzt weitet sich der Bewegungsraum der Guerilla aus und in allen vier Teilen Kurdistans intensiviert sich der Kampf gegen die Besatzung.

Newroz feiern wir gleich zweifach in der Schweiz! Einmal am 17. März ab 13 Uhr in der Messe Luzern. Die kurdische Bewegung lädt zum Fest ein, es gibt Musik, Reden, Tanz, Grussbotschaften. Und dann am 20. März auf die Strasse – wir treffen uns in Zürich um 18.30 Uhr auf dem Ni-Una-Menos-Platz! Kommt vorbei, schliesst euch an, begrüssen wir das neue Kampfjahr gemeinsam mit unseren Freund:innen und Genoss:innen!

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ABGESAGT

‼️ACHTUNG‼️

Leider muss die heutige Veranstaltung aus Krankheitsgründen abgesagt werden. Wir werden die Veranstaltung nachholen und informieren, sobald ein neuer Termin feststeht.

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Newsletter Nr. 46: Newroz und Veranstaltungen zum 8. März

Newroz pîroz be!

Der kommende Monat steht unter mindestens vier Vorzeichen. Zum einen sind da die grossen Offensiven der kurdischen Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten gegen die türkischen Besatzungstruppen, wobei die Operationen auch in Zusammenhang mit dem internationalen Komplott zur Entführung und Festnahme von Abdullah Öcalan vor 25 Jahren durchgeführt wurden [1]. Die Offensiven sind eindrückliches Z
eichen dafür, dass es der Guerilla gelingt, handlungsfähig und initiativ zu bleiben!

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Buchlesung im Rahmen der Öcalan Book Days

📆12. Dezember Dienstag 🕖19.00 Uhr 📍Zentralwäscherei ZH

Dem-Kurd Zürich lädt ein, über die Ideologie von Abdullah Öcalan zu diskutieren

Im Rahmen des weltweiten „Öcalan Books Day“ organisiert das kurdische Gesellschaftszentrum Dem-Kurd eine Buchlesung über das vierte Buch des Manifest der demokratischen Moderne von Abdullah Öcalan. Das Buch  „Wege aus der Zivilisationskrise im Nahen Osten“ fokussiert sich auf die Probleme und deren Lösungen im Nahen Osten. Das Ziel der Veranstaltung ist, einen Raum zu schaffen, in dem Öcalans Perspektiven diskutiert werden können – mit der Teilnahme des Lektors und Übersetzers Reimer Heider

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Diesen Samstag, 09.12., Kundgebung in Zürich

📆9. Dezember Samstag
📍13.00, Turbinenplatz Zürich

Seit 32 Monaten gibt es kein einziges Lebenszeichen vom kurdischen Vorsitzender Abdullah Öcalan, der seit 24 Jahren auf der Imrali Insel in der Türkei gefangen gehalten wird. Millionen von Menschen machen sich Sorgen um seinen Gesundheitszustand. Die totale Isolation muss sofort aufhören!

Um seine Freilassung auf den Strassen von Zürich zu fordern, uns mit den tausenden hungerstreikenden PKK und PAJK Gefangenen in der Türkei zu solidarisieren und um den Widerstand in den Bergen von Kurdistan und in Rojava zu begrüssen, gehen wir auf die Strasse!

Biji Serok Apo! Berxwedan Jiyan e!

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