Newsletter Nr. 26: Zweite Runde Rojava-Lesestoffaktion

Liebe Freund*innen und Genoss*innen
Hände weg von Shengal! Seit Monaten schwelt der Konflikt rund um die Frage der Autonomie des Shengals im Nordirak / Bashur. Nachdem der Islamische Staat die dort lebenden Jesid_innen 2014 angriff, flohen die Peshmerga-Milizen des Barsani-Clans. Einheiten der PKK organisierten den Widerstand und die Selbstverteidigung der Region, daraus entwickelten sich schliesslich die autonomen Selbstverteidigungseinheiten YBS, die sich bis heute dem Zugriff des Barsani-Clans entziehen. Weder die irakische Zentralregierung noch die nordirakische Autonomieregierung in Erbil sieht dies gerne, weil diese Einheiten Teil eines allgemeineren Selbstverwaltungsprojekts – à la Rojava – sind. Sie haben darum (mit Unterstützung der USA und der Türkei) in den vergangenen Monaten den Druck erhöht, damit diese Einheiten aufgelöst werden. Wir empfehlen dazu die Informationen der Riseup4Rojava-Kampagne (https://twitter.com/RISEUP4R0JAVA/status/1384163122110341136) sowie jene auf Firatnews (https://anfdeutsch.com/aktuelles/frauen-blockieren-irakische-armee-in-Sengal-25759).

Yasasin 1. Mayis! Biji 1 Gulan! Es lebe der 1. Mai! Der 1. Mai – internationaler Kampftag der Ausgebeuteten und Unterdrückten – naht und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. In der Türkei versucht das herrschende AKP-MHP-Regime, alle Mobilisierungen der emanzipatorischen Kräfte an diesem Tag zu verhindern. Doch die linke Bewegung macht dieses Spielchen nicht mit und ruft weiterhin selbstbestimmt dazu auf, sich an diesem Tag die Strasse zu nehmen: Gegen den Faschismus des Regimes, für eine Perspektive jenseits des islamistisch-nationalistischen Irrsinns. Es zirkulieren dazu Aufrufe von Gewerkschaften, Parteien und anderen Zusammenschlüssen für Istanbul (https://anfdeutsch.com/aktuelles/fur-unsere-arbeit-und-freiheit-am-1-mai-auf-die-strasse-25572) oder Ankara (https://anfdeutsch.com/aktuelles/festnahmen-wegen-plakaten-zum-1-mai-in-ankara-25675), eine treibende Kraft dahinter ist das neue Bündnis Birleşik Mücadele Güçleri – Vereinigte Widerstandskräfte, in welchem sich verschiedene legale Strukturen innerhalb der Türkei beteiligen (https://anfdeutsch.com/aktuelles/vereinigte-widerstandskrafte-die-kampfe-verbinden-24327).

Heraus zum 1. Mai also – auch in Zürich (https://barrikade.info/article/4422), Basel (https://barrikade.info/event/1489), Bern (https://barrikade.info/event/1490) oder Winterthur (https://barrikade.info/event/1495)!

Übrigens: Morgen Samstag (24. April) gibt es auf dem besetzten Kochareal in Zürich ein Politprogramm zum 1. Mai mit Dockers aus Genua, die imperialistische Waffentransporte für den saudischen Krieg im Jemen sabotierten, und Genoss_innen aus der Klimabewegung, der Pflegearbeit und der proletarischen Jugend, die von linken Initiativen in Covid-Zeiten erzählen. Dort wird es einen Rojava-Büchertisch geben, mit allerlei Agitprop-Materialien zu Rojava. Mehr Infos dazu hier: https://barrikade.info/article/4421.

Zweite Runde Rojava-Lesestoffaktion! Der Sommer naht und die eine oder der andere wird Zeit finden (oder sich schaffen), um sich vertiefter mit Rojava oder der Geschichte der kurdischen Freiheitsbewegung auseinanderzusetzen. Wir organisieren dazu eine zweite Runde der Rojava-Lesestoffaktion: Am 30. April, dem Vorabend des 1. Mai, könnt ihr zwischen 19 und 21 Uhr im Infoladen Kasama (Militärstrasse 87A, 8004 Zürich) vorbeikommen und Bücher, Broschüren, Kleber und Plakate zu diesem Komplex abholen kommen!

An Lager haben wir zum Beispiel… … Die Autobiographie von Sakine Cansiz: Mein ganzes Leben war ein Kampf (Band 1-3, jeweils 23 CHF). … Das Grundlagenwerk von Abdullah Öcalan: Jenseits von Staat, Macht und Krieg (23 CHF) NEUERSCHEINUNG – Peter Schaber’s Einführung in die politische Philosophie Öcalan’s: Die Überwindung der kapitalistischen Moderne (20 CHF) NEUERSCHEINUNG Beide Bände von Widerstand und gelebte Utopien: Frauenguerilla, Frauenbefreiung und Demokratischer Konföderalismus in Kurdistan (2015; 30 CHF) + Wir wissen, was wir wollen. Frauenrevolution in Nord-und Ostsyrien (2021; 23 CHF). NEUERSCHEINUNG, Bestseller-Roman – Von Ronya Othman: Die Sommer … Verschiedenstes von Anja Flach, darunter Jiyaneke Din (19 CHF) und Frauen in der kurdischen Guerilla. … und viel, viel mehr… Kommt vorbei, schaut’s euch an, bleibt auf einen Schwatz und schaut euch um!

Wenn ihr wollt, könnt ihr uns vorgängig per Mail (rojka@riseup.net) oder Telegram/Whatsapp (077 991 29 42) schreiben, was wir euch auf die Seite legen sollten.

Empfiehlt den Newsletter! Um die 150 Menschen erhalten regelmässig seit mehr als zwei Jahren den Newsletter des Rojava-Komitee Zürich. Wir finden das super und hören immer wieder, dass er hilfreich ist, um sich einen zusammenfassenden und fokussierten Überblick über die aktuelle Lage und anstehende Aktivitäten zu verschaffen. Wir würden das sehr gerne weiter ausbauen – und bitten euch deshalb darum, den Newsletter jeweils an Interessierte weiterzuleiten! Diese können auch gleich – wenn sie denn wollen – sich für den Newsletter ohne viel Aufwand einschreiben. Es reicht ein leeres Mail an rojavaagenda-subscribe@lists.riseup.net und sie erhalten fortan den Newsletter direkt in ihrer Mailbox.

Einführungsvideo zu Rojava mit Kerem Schamberger Ende März haben wir mit Freund_innen der hiesigen Klimabewegung eine Videoveranstaltung mit Kerem Schamberger (Mitautor von ‘Die Kurden: Ein Volk zwischen Unterdrückung und Rebellion’) organisiert. Der Zusammenschnitt dieser Veranstaltung (rund 35 Minuten) ist nun verfügbar unter https://youtu.be/UZ5lHLcPTBA und liefert eine grundlegende Einführung in die Geschichte und Gegenwart Rojavas.

Sehit namirin: Sinan Dersim Gerade eben wurde bekannt, dass Heval Sinan Dersim im vergangenen Oktober durch einen Luftschlag der türkischen Armee getötet wurde. In einer ausführlichen Erklärung dazu würdigen die Genoss_innen der Volksverteidigungseinheiten seine lange Geschichte des Kampfes an verschiedensten Orten und Fronten: https://anfdeutsch.com/aktuelles/npg-gibt-tod-von-sinan-dersim-bekannt-25775 Hervorheben möchten wir nur einige dieser Stationen – die frühe Organisierung in den Reihen der kurdischen Jugend, die Mitgliedschaft im Exekutivrat der KCK, danach die politische Arbeit in Europa, die militärische Arbeit nach der Rückkehr nach Kurdistan und die Bündnisarbeit im Rahmen der HBDH (das Bündnis revolutionärer illegaler Parteien), wo er Mitglied des Exekutivrats war.

Mit solidarischen und kämpferischen Grüssen Rojava Komitee Zürich rojavaagenda.ch Telegram-Kanal: t.me/rojavaagenda Twitter: @AgendaRojka Newsletter-Abo: Leeres Email an rojavaagenda-subscribe@lists.riseup.net schicken #riseup4rojava

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