Schweizer Rojava-Aktivist in Südkurdistan festgenommen

UPDATE! Schweizer Rojava-Aktivist freigelassen!

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Ein Schweizer Ökoaktivist ist bei seiner Ausreise aus Rojava im südkurdischen Dihok festgenommen worden und wird seit einer Woche in Hewlêr festgehalten.

Ein Ökoaktivist aus Genf ist auf dem Rückweg aus Rojava in die Schweiz im südkurdischen Dihok festgenommen worden. Der Zwanzigjährige war 2019 in die Autonomiegebiete Nord- und Ostsyriens eingereist, um sich an Umweltprojekten zu beteiligen. Er wird seit einer Woche in Hewlêr (Erbil) festgehalten.

Rechtsanwalt Olivier Peter bestätigte die Festnahme seines Mandanten gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-ATS. Er sei am vergangenen Sonntag wegen des Vorwurfs der Grenzverletzung festgenommen worden. Sein Visum sei im vergangenen Februar von den irakisch-kurdischen Behörden um ein Jahr verlängert worden, er habe jedoch seinen Pass beim Grenzübertritt verloren. „Es gibt keinen Grund, der seinen Freiheitsentzug rechtfertigt. Seine Inhaftierung ist daher willkürlich und sollte sofort aufgehoben werden, damit er wie geplant in die Schweiz zurückkehren kann“, so der Anwalt.

Olivier Peter vermutet einen Zusammenhang mit dem politischen Engagement seines Mandanten und weist auf die angespannten Beziehungen zwischen Rojava und der PDK-geführten Regierung Südkurdistans hin. Andernfalls wäre er längst freigelassen worden. Sein Mandant sei auch noch keinem Richter vorgeführt worden.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat erklärt, es habe „Kenntnis von der Verhaftung eines Schweizer Bürgers im Irak“ und stehe in Kontakt mit den lokalen Behörden.

Laut Presseberichten konnte der Genfer am Samstag mit seiner Familie sprechen und es soll ihm den Umständen entsprechend gut gehen. Er soll zusammen mit zwei weiteren Menschen von Dihok nach Hewlêr überführt worden sein.

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