Newsletter Nr. 54: 1. Mai gegen Krieg und Faschismus und Aktuelle Lage in Kurdistan

Liebe Freund*innen und Genoss*innen

Die Vorfreude auf den diesjährigen 1. Mai ist besonders gross. Mit Spannung erwarten wir die Hauptrednerin, Ilham Ahmed, Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien. Ausserdem wird es eine spannende Veranstaltung zur aktuellen Lage in der Türkei und Syrien im Rahmen des Politwochenendes geben. Vorher möchten wir in diesem Newsletter eine Einschätzung zur aktuellen Lage und der Entwicklung seit Öcalans Aufruf vom 27. Februar durch Duran Kalkan teilen.

Aktuelle Lage

Eineinhalb Monate nach Öcalans Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft fasst Duran Kalkan, Mitglied des KCK-Exekutivrats, die aktuelle Lage zusammen. Der KCK sehe keine positiven Entwicklungen in Bezug auf die Haftbedingung Abdullah Öcalans, obwohl versprochen worden war, die Situation innerhalb einer Woche zu verbessern. Stattdessen setze sich das Imrali-System, bestehend aus Isolation, Folter und kulturellem Genozid, fort. Auch der einseitige Waffenstillstand vom 1. März der PKK bleibe bis jetzt unbeantwortet. Diese hatte ausserdem zu einem Kongress unter der Leitung Öcalans zur Auflösung der PKK aufgerufen. Doch bis jetzt wurde diese Initiative durch die anhaltende Isolationshaft blockiert.

Kalkan weist darauf hin, dass es trotz der wohlwollenden Worte des türkischen Präsidenten bei dem Treffen mit Vertreter*innen der DEM-Partei eine grosse Lücke zwischen Rhetorik und Realität gäbe, welche an der Ernsthaftigkeit der Regierung zweifeln lasse. Er betonte, dass es keine Option sei, auf das Handeln etablierter Parteien oder staatlicher Akteure zu warten. Stattdessen müssen die demokratischen sozialistischen Kräfte die Initiative ergreifen, denn eine nachhaltig friedliche und gerechte Gesellschaft könne nur aus einer starken, selbstbewussten Zivilgesellschaft hervorgehen. In seinem abschliessenden Appell unterstrich er die Verantwortung der gesellschaftlichen Kräfte: „Der Ruf nach Frieden und Demokratie kann nur von unten beantwortet werden – durch breite gesellschaftliche Mobilisierung und die Entwicklung alternativer Strukturen.“ [1]

1. Mai: Gemeinsam gegen Krieg und Faschismus

Der diesjährige internationale Tag der Arbeit wird in Zürich unter dem Motto „Gemeinsam gegen Krieg und Faschismus“ begangen [2]. Auch hier wird ein besonderer Fokus auf Kurdistan gelegt. Das 1.-Mai-Komitee lud Abdullah Öcalan als Hauptredner ein und würdigte sein „…Engagement für Frieden und Demokratie im Zusammenhang mit den konfliktreichen Entwicklungen im Nahen Osten, in der Türkei und in Kurdistan…“ [3]. Aufgrund der anhaltenden Isolationshaft wird Öcalan leider nicht persönlich nach Zürich kommen können. Die Hauptrednerin, Ilham Ahmed, ist aber ebenfalls eine zentrale Figur im Friedens- und Demokratisierungsprozess in Kurdistan. Ilham war massgeblich am Aufbau der autonomen Selbstverwaltung in Rojava und des Demokratischen Rates Syriens beteiligt, dessen Ko-Vorsitzende sie ist.

Ilham Ahmed

In ihrem Beitrag zur 1.-Mai-Zeitung plädiert Ilham dafür, „überall auf der Welt Frieden und Stabilität durch demokratische Entwicklung zu fördern und alle Menschen mit ihren unterschiedlichen kulturellen und religiösen Zugehörigkeiten gleichberechtigt zu behandeln.“ Nur so könne sichergestellt werden, dass Menschen nicht gezwungen würden, ihre Heimat zu verlassen. Die Abschottungspolitik der westlichen Länder gegen Migration sei hingegen nicht zielführend. Als Gegenentwurf zum zentralisierten Nationalstaat stellt sie das von Öcalan entwickelte Prinzip der demokratischen Nation vor. Ausserdem betont sie die besondere Rolle der Frau in der kurdischen Befreiungsbewegung und die Wichtigkeit der Gleichberechtigung der Geschlechter. Ihren sehr lesenswerten Beitrag findet ihr hier [2].

[1] https://anfdeutsch.com/kurdistan/duran-kalkan-imrali-isolation-bleibt-bisher-bestehen-45961
[2] https://www.1mai.ch/thema
[3] https://anfdeutsch.com/aktuelles/1-mai-komitee-zurich-ladt-abdullah-Ocalan-als-gastredner-ein-45982

Veranstaltungen und Demos zum 1. Mai:

Kurdistan: Die Verteidigung des revolutionären Prozesses in Zeiten des Sturms
Freitag, 25.04.2025, 19:00 Uhr, Volkshaus Zürich
Zum Auftakt des Politwochenende wollen wir mit einem internationalistischen Genossen der kurdischen Bewegung die neusten Entwicklungen in der Türkei und in Syrien einordnen.

Politwochenende
25. – 27.04.2025, Volkshaus ZH, Nord-Süd-Haus Winterthur, Kanzlei ZH
Am diesjährigen Politwochenende gibt es wieder viele spannende Veranstaltungen und auch wir werden mit einem Stand vor Ort sein. Also kommt unbedingt vorbei!

Wir rufen ALLE auf in den revolutionären Block am 1. Mai zu kommen!
Donnerstag, 01.05.2025 10:00 Uhr, Ni Una Menos Platz (ehem. Helvetia Platz), Zürich

Rede von Ilham Ahmed nach 1. Mai Demo auf dem Sechseläutenplatz
Dieses Jahr wollen wir euch besonders ans Herz legen nach der Demo zur 1. Mai Rede auf dem Sechseläutenplatz zu bleiben. Hören wir zu was uns Ilham Ahmed zusagen hat und zeigen wir unsere Solidarität mit dem revolutionären Projekt in Rojava.

Mit solidarischen und kämpferischen Grüssen
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Newsletter Nr. 53: Rückblick Newroz und Volksküche zur aktuellen Situation am 8. April

Liebe Freund*innen und Genoss*innen

In diesem Newsletter wollen wir einen Blick auf das erfolgreich begangene Newroz-Fest werfen und seine Bedeutung in der aktuellen Situation verstehen. Gleichzeitig wollen wir auf die aktuellen Entwicklungen in Kurdistan schauen und euch zu unserer Volksküche einladen, bei der wir Öcalans Botschaft vom 27. Februar und ihre Auswirkungen mit euch zusammen anschauen wollen.

Newroz

Vor zwei Wochen, am Samstag, den 22 März, versammelten sich tausende Kurd*innen zusammen mit ihren Unterstützer*innen auf dem Hardturm-Areal in Zürich. Das Fest fand zum ersten Mal draussen statt und war ein voller Erfolg. Wir waren mit einem Stand vor Ort, an dem wir viele spannende Gespräche mit den Besucher*innen führten und die Zuversicht sowie Widerständigkeit der Menschen spürten.
Das diesjährige Motto war „Abdullah Öcalan befreien, Selbstorganisation stärken,“ und die Vorsitzende vom Dachverband der demokratischen kurdischen Gemeinschaften in der Schweiz (CDK-S), Dilan Çetinkaya, erklärte ANF: „Unser heutiges Newroz ist ein politisches. Wir fordern die physische Freiheit von Öcalan und eine demokratische Gesellschaft.“ [1]

Interview mit Besê Hozat zum Aufruf von Öcalan

In ihrem Interview mit dem Fernsehsender Medya Haber TV betont Besê Hozat, die Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), ebenfalls die politische Bedeutung des diesjährigen Newroz-Festes. Auch in Kurdistan hätten die Newroz-Feierlichkeiten die Freilassung Öcalans und eine demokratische Gesellschaftsordnung ins Zentrum ihrer Forderungen gestellt.
Der Aufruf von Öcalan vom 27. Februar habe die Perspektive für eine demokratische Republik mit einem pluralistischen Gesellschaftsmodell geöffnet. Öcalans Friedensangebot werde jedoch aktuell vom türkischen Staat weitestgehend ignoriert. Mehr noch: die aktuelle Repression der AKP-MHP-Regierungskoalition gegen jegliche Opposition in der Türkei sei aus der Unterdrückung der Bevölkerung Kurdistans abgeleitet.
Sie betonte erneut die zentrale Rolle, die PKK-Vordenker Öcalan in einem möglichen Friedensprozess einnehmen könne, und dass es ohne Öcalans physische Freiheit einen solchen Prozess nicht geben könne. Mit Blick auf die türkische Rolle im Syrien-Konflikt warf sie der Türkei eine Mitschuld an den Massakern an der alawitischen Bevölkerung vor: Die Türkei unterstütze fundamentalistische Kräfte und sei an einer Destabilisierung der Region interessiert [2].
In einem weiteren lesenswerten Interview stellt Murat Karayılan, Mitglied des Exekutivkomitees der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Bedingungen für die von Öcalan in Aussicht gestellte Entwaffnung der PKK auf [3].

Volksküche zur Aktuellen Situation

Um den Aufruf Öcalans im Kontext der Lage in der Osttürkei, in Rojava und in Istanbul zu verstehen, laden wir euch herzlich zu unserer Volksküche am kommenden Dienstag ein. Zur Einschätzung der aktuellen Lage in Syrien möchten wir bereits jetzt auf die „Erklärung zur Bildung der Übergangsregierung“ der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien hinweisen [4]. Ausserdem möchten wir euch die Einschätzung der Widerstandsvernetzung zur Lage in Kurdistan und im Mittleren Osten als Lektüre empfehlen [5].

[1] https://anfdeutsch.com/kultur/tausende-feiern-newroz-in-zurich-45685
[2] https://anfdeutsch.com/hintergrund/-45719
[3] https://anfdeutsch.com/hintergrund/-45684
[4] https://nordundostsyrien.de/erklaerung-uebergangsregierung/
[5] https://widerstandsvernetzung.org/kurdistans-mittleren-ostens/

Veranstaltungen:

Volksküche & Aktuelle Infos zu Rojava
Dienstag, 08.04.2025 ab 18:30 Uhr, Kasama, Militärstrasse 87A, 8004 Zürich

Veranstaltung zu Syrien nach dem Sturz des Assad-Regimes
Mittwoch, 23.04.2025 um 19:00 Uhr, CaBi Antirassismus-Treff, Linsebühlstrasse 47, St Gallen

Jetzt schon in den Kalender eintragen: Politwochenende 2025
25.04. – 27.04.2025 im Volkshaus und auf dem Kanzlei-Areal, Zürich
Zur Vorbereitung auf den 1. Mai wird es spannende Vorträge, leckeres Essen und viel Motivation geben.

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Newsletter Nr. 52: Erklärung von Abdullah Öcalan, Angriffe des türkischen Staats und Aufruf zur Fight For Rojava Demo

Liebe Freund*innen und Genoss*innen

Heute Nachmittag wurde ein Aufruf von Abdullah Öcalan für Frieden und eine demokratische Gesellschaft veröffentlicht. Für morgen Abend rufen wir ALLE auf gemeinsam mit uns gegen die anhaltenden Angriffe des türkischen Staats und der SNA-Milizen auf die Strasse zu gehen. Ausserdem gibt es im Kontext des diesjährigen 8. März spannende Veranstaltungen zur kurdischen Frauenbewegung und dann steht auch schon bald das diesjährige Newroz Fest vor der Tür.

Erklärung von Abdullah Öcalan

Heute konnte eine Delegation der DEM-Partei Abdullah Öcalan zum dritten Mal besuchen. In einer Erklärung ruft Abdullah Öcalan zu Frieden und einer demokratischen Gesellschaft auf und fordert alle Gruppen auf die Waffen niederzulegen, sowie die Auflösung der PKK [1]. Während der Pressekonferenz wurde zusätzlich eine Notiz von Öcalan mündlich angekündigt, in der stand: „Zweifellos erfordert das Niederlegen der Waffen und die Selbstauflösung der PKK in der Praxis die Anerkennung der demokratischen Politik und der rechtlichen Dimension.“ Die Erklärung ist ein Schritt seitens der Bewegung für einen Friedens- und Demokratisierungsprozess in der Türkei. Nun wird sich zeigen, ob auch der türkische Staat an einer Lösung der kurdischen Frage interessiert ist. Wenn ja, wird es Schritte von beiden Seiten geben, was die Freilassung politischer Gefangener und Verfassungsänderungen zur Anerkennung kurdischer Rechte bedeuten könnte. Wenn nicht, könnte dies eine neue Ära für den Freiheitskampf in Kurdistan signalisieren.

Abdullah Öcalan mit der Delegation der DEM Partei

Wie es zu diesem Schritt, der vielleicht zu einem Friedens- und Demokratisierungsprozess in der Türkei führen könnte, gekommen ist, wird in diesem Artikel erläutert [2]. In diesem Kontext stellt civaka azad die Schrift «Roadmap für Verhandlungen» von Öcalan kostenlos zur Verfügung [3]. Ausserdem hat der Kurdistan Report einen Brief von Öcalan abgedruckt, der seine Situation im Gefängnis beschreibt [4].

Auch wenn dies ein vielversprechende Entwicklung ist, so machen wir uns keine Illusion: Der türkischen Staat macht nach wie vor keinen Schritt in die richtige Richtung, im Gegenteil. So wurde am Montag schon wieder eine kurdische Stadt unter Zwangsverwaltung gestellt [5].

Angriffe des türkischen Staats und Aufruf zur Fight For Rojava Demo

Gleichzeitig setzt die vom türkischen Staat kontrollierte Milizen der Syrischen Nationalen Armee (SNA) ihre Angriffe auf den strategischen wichtigen Tişrîn-Damm fort. Dieser ist zentral für die militärische Verteidigung Rojavas und versorgt hunderttausende Menschen mit Strom und Wasser. In einem Artikel von 20 Minuten sagte einer der Protestierende auf dem Damm: „Wir haben keine andere Wahl. Wir wollen ein demokratisches Leben in Nordostsyrien, mit Gleichberechtigung und Umweltschutz. Wir können uns nicht von der Türkei nötigen lassen. Unser Widerstand am Damm ist also existentiell“ [6]. Gegen diese Angriffe gehen wir morgen Abend gemeinsam auf die Strasse und treffen uns um 19:00 Uhr auf den Ni una menos Platz (siehe Aufruf unten).

[1] https://anfdeutsch.com/aktuelles/aufruf-von-abdullah-Ocalan-fur-frieden-und-eine-demokratische-gesellschaft-45431
[2] https://anfdeutsch.com/aktuelles/-45200
[3] https://civaka-azad.org/oecalans-roadmap-fuer-verhandlungen-kostenlos-erhaeltlich/
[4] https://kurdistan-report.de/ueber-mein-leben-im-gefaengnis-auf-der-insel-imrali/
[5] https://anfdeutsch.com/kurdistan/nachste-kurdische-stadt-unter-zwangsverwaltung-45394
[6] https://www.20min.ch/story/protest-unter-todesgefahr-mitten-auf-dem-tischrin-damm-kurden-trotzen-tuerkischen-drohnen-103281879

Demos und Veranstaltungen:

Wir rufen ALLE auf morgen an die Fight For Rojava Demo zu kommen
Freitag, 28.02.2025 um 19:00 Uhr, Ni una menos Platz (ehem. Helvetiaplatz), Zürich
In Solidarität mit Rojava und im Kampf gegen den türkischen Faschismus nehmen wir uns am 28.02., um 19 Uhr die Strassen Zürichs!
Solidarität mit Rojava! – Es lebe der Widerstand!

Wir rufen alle FLINTAQ* auf an die Demos zum 8. März zu kommen!
Freitag, 07.03.2025 um 19:00 Uhr, Oberer Graben, Winterthur
Samstag, 08.03.2025 um 13:30 Uhr, Paradeplatz, Zürich
Samstag, 08.03.2025 um 17:00 Uhr, Ort folgt, Basel

Infoveranstaltung zur aktuellen Lage in Rojava aus der Perspektive der Frauenbewegung
Mittwoch, 05.03.2025 um 19:00 Uhr, Feministisches Streikhaus, Zürich
Infoveranstaltung zur aktuellen Lage in Rojava aus der Perspektive der kurdischen Frauenbewegung, mit dem Herausgeberinnenkollektiv vom Buch „Wir wissen was wir wollen“. Das Herausgeberinnenkollektiv führte Interviews mit Frauen, die diese Fragen aus ihrer Perspektive beantworten und die Umsetzung der Frauenrevolution in die Praxis
beschreiben.

Kurdische Frauenbewegung in der Diaspora
Freitag, 14.03.2025 um 19:00 Uhr, Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz, Florastrasse 6, 9000 St. Gallen
Die kurdische Frauenbewegung ist seit Jahrzehnten eine zentrale Kraft feministischer und antikolonialer Kämpfe, sowohl in Kurdistan als auch in er Diaspora. Der Vortrag von Münevver (Universität Bremen) beleuchtet die historische Entwicklung, die politische Mobilisierung und die transnationalen Solidaritätsnetzwerke kurdischer Frauen in Europa, insbesondere in Deutschland.

Jetzt schon in den Kalender eintragen: Newroz Feier 2025
Samstag, 22.02.2025 ab 12:00 Uhr, Hardturm Areal, Hardturmstrasse 269/65, Zürich
Organisiert vom kurdischen Dachverband in der Schweiz

Mit solidarischen und kämpferischen Grüssen
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Infoveranstaltung zur aktuellen Lage in Rojava aus der Perspektive der Frauenbewegung

Mittwoch, 05.03.2025, Feministisches Streikhaus Zürich

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FIGHT FOR ROJAVA – DEMO am Freitag, 28.02. in Zürich

In Solidarität mit Rojava und im Kampf gegen den türkischen Faschismus nehmen wir uns am Freitag 28.02. die Strassen Zürichs! Alle um 19:00 auf den Ni una menos Platz (ehem. Helvetiaplatz) in Zürich!

Solidarität mit Rojava! – Es lebe der Widerstand!

Ganzer Aufruf:
https://wirtrageneurekrisenicht.com/2025/02/10/fight-for-rojava-demo-zh/

@t.me/eurekrise

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Kurdischer Filmabend am 23.02. im Kinok Cinema in St.Gallen

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Gedenken an die Märtyrer*innen in Paris

Treffen wir uns heute, Donnerstag, 09.01. um 17:30 auf dem Ni-Una-Menos Platz (Helvetiaplatz) in Zürich!

🔥🌹Sara, Rojbîn, Ronahî – Jin, Jiyan, Azadî!🌹🔥

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Volksküche und aktuelle Infos zu Rojava

Nächsten Freitag, den 20.12. laden wir euch alle ein zur VoKü im Kasama – wir informieren über die aktuelle Lage in Nord- und Ostsyrien, diskutieren, was wir hier und jetzt tun können und geniessen nebenbei feines Essen!

Kommt alle – organisieren wir uns gemeinsam – Kobane darf nicht fallen!

Freitag, 20.12., ab 19:00, Kasama, Militärstrasse 87a, 8004 Zürich

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Newsletter Nr. 51: DEFEND ROJAVA & Veranstaltung morgen Samstag, 14.12. 19 Uhr

Liebe Freund_innen und Genoss_innen

Nach dem Sturz von Assad schreibt Cenî, das kurdische Frauenbüro für den Frieden: «Für viele Syrer:innen, die unter dem seit über 50 Jahren bestehenden Baath-Regime gefoltert wurden und fliehen mussten, und auch für viele Kurd:innen aus Rojava/Nordsyrien, die unter dem Regime Unterdrückung und staatliche Gewalt erlebten, ist das ein Grund zu feiern. Doch die Freude über Assads Niedergang darf nicht die gefährliche Situation überschatten, die im Zuge der Machtübernahme verschiedener islamistischer Milizen entsteht. Auch regionale Mächte wie die Türkei oder Israel versuchen nun mehr denn je, von dieser Chaoslage zu profitieren. Die Lage ist unübersichtlich und nicht ausserhalb der Machtinteressen verschiedener staatlicher und nicht-staatlicher Akteure zu verstehen, die dort seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 operieren.» Deshalb ordnet das Cenî die Geschehnisse in ein Dossier ein (Stand 10.12.24): https://ceni-frauen.org/erklaerungen/dossier-einordnung-der-entwicklungen-in-syrien/

Das Cenî analysiert es sehr zutreffend: Der Sturz Assads ist eine grossartige Nachricht, aber gleichzeitig gibt es viele Gründe zur Sorge, da Rojava bzw. die ganze autonome Region Nordostsyrien akut bedroht ist. Deshalb ist jetzt einmal mehr unsere Solidarität dringend notwendig. Genauso wie 2014, als die YPG und YPJ die Stadt Kobanê gegen den IS verteidigt haben und eine riesige Welle der Solidarität weltweit sie unterstützt hat.
Heute, 10 Jahre nach der Schlacht um Kobane, wissen wir um ein Jahrzehnt der Solidarität, geprägt von Austausch und gegenseitiger Unterstützung, um ein Jahrzehnt, an dessen Ende der Kampf der Kurd:innen für eine freie Gesellschaft zu den historischen Kämpfen unserer Zeit gehört, ein Kampf, der weltweit Schule macht und Vorbild ist. (Siehe auch den Aufruf zur Demo vom 1.11.24: Aufruf)

Um die aktuelle Situation zu verstehen, müssen wir auch den historischen Kontext und die verschiedenen Akteur:innen verstehen. Genau das wollen wir bei Veranstaltung morgen machen: «Ein kurdischer Blick auf die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Nahen Ostens».
Angesichts der neusten Entwicklungen verschiebt sich der Fokus der Veranstaltung. Nichtsdestotroz bleiben wir bei einem politisch-historischen Blick auf den Nahen Osten: Die Gegenwart und Zukunft lässt sich nicht losgelöst von der Geschichte der Region verstehen. Diese ist geprägt von einem kolonialistischen Erbe, das seit Beginn des 20. Jahrhunderts künstliche Staatsgrenzen zog, Völker spaltete und ihrer Rechte beraubte. Eines jener Völker sind die Kurd:innen. Seit Jahrzehnten kämpft die kurdische Freiheitsbewegung gegen Unterdrückung und für gesellschaftliche Gleichberechtigung, wie sie in Rojava oder den freien kurdischen Bergen sichtbar wird. Trotz widriger Bedingungen bleibt die Bewegung prinzipientreu und flexibel zugleich. Am 14.12. laden wir einen Genossen des Kurdischen Nationalkongress (KNK) ein, um über die Interessen und Handlungen der Grossmächte – wie die Türkei, die USA, Russland, Israel oder der Iran – zu sprechen, über den Charakter der verschiedenen Kräfte vor Ort und über gemeinsame Perspektiven der Befreiung und des Kampfes.

Samstag, 14. Dezember, 19 Uhr, im Volkshaus Zürich (Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich)

Ebenfalls morgen Samstag findet eine Demo in Bern statt: Rojava verteidigen – Smash Turkish Fascism

Die Ereignisse in Syrien überschlagen sich. Der Diktator Bashar al-Assad hat innert kürzester Zeit sein Imperium verloren und das Land verlassen. Seine Armee hat die wichtigsten Orte Syriens kampflos den dschihadistitschen Rebellen unter Führung der Hayat Tahrir al-Sham (HTS) überlassen. Diese Situation spielt einem anderen Diktator in die Hände – Recep Tayyip Erdoğan scheint der grosse Gewinner zu sein. Er finanziert und organisiert zahlreiche der Gruppierungen in Syrien, die insbesondere die kurdischen Kräfte als Feinde sehen. Die Revolution von Rojava hat im Norden von Syrien für viele Menschen erstmalig Freiheit und Gleichheit gebracht. Das selbstverwaltete Rojava wurde mit 10’000en von Menschenleben gegen den IS verteidigt. Rojava, das revolutionäre Projekt mit einer Strahlkraft weit über die Region hinaus, muss verteidigt werden. Aktuell droht die endgültige Invasion der Türkei. Dies gilt es zu verhindern! Verteidigen wir die Revolution von Rojava auch hier und greifen die Kriegsprofiteure an. Syrien kann nur mit einem Vorbild wie Rojava zu einer befreiten Gesellschaft werden. Statt Asylverfahren zu stoppen, sollte die offizielle Schweiz alle Verbindungen mit der Türkei kappen. Rojava verteidigen – Dem Krieg kein ruhiges Hinterland!

Demo | Sa. 14.12.25 | Bern | 15 Uhr | Bahnhofplatz

Ein paar Lese- und Hörempfehlungen:

– Interview mit Salih Müslim, PYD (8.12.24): Wir wollen keine Feindschaft, sondern eine Lösung https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/-44539

– Diskussionsveranstaltung (auf Englisch und Kurdisch) mit der Frauenorganisation Kongra Star (12.12.24): Rojava under pressure: womens’s revolution as a beacon of hope in uncertain times https://www.youtube.com/watch?v=MQYGQcPxAR8
– Podcast von medico international Deutschland zur Lage in Syrien (4.12.24): https://www.medico.de/quo-vadis-syrien-19874

– Exklusiv-Interview mit Murat Karayılan, Kommandeur der Volksverteidigungseinheiten (HPG): Kobanê: Eine Stadt, die die Menschenwürde verteidigt, https://riseup4rojava.org/wp-content/uploads/2024/11/Kobane_Interview-Murat-Karayilan_GER_compressed.pdf

Zum Schluss nochmals der Aufruf: Zeigen wir unsere Solidarität! Es gibt viele Möglichkeiten, hier ein paar Ideen: https://rojavaagenda.noblogs.org/was-tun/ (diese Seite wurde 2019 gemacht, ist also nicht mehr ganz aktuell, bzw. gibt es seither viele neue Beispiele – aber inspirieren kann sie nach wie vor…)

Mit solidarischen und kämpferischen Grüssen
Rojava Komitee Zürich

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Veranstaltung: Ein kurdischer Blick auf die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des nahen Ostens

📅Samstag, 14.12.
⏰19:00 Uhr
📍 Volkshaus Zürich

Ein kurdischer Blick auf die Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Nahen Ostens

Update (6. Dezember): In den letzten Tagen hat die Offensive islamistischer Kräfte im Nordwesten Syriens die Lage um Rojava schlagartig verändert. Die Syrische Nationale Armee (SNA), die Teil dieses Vorstosses ist, ist ein Instrument des türkischen Staats, Hayat Tahrir al-Sham (HTS), der andere wesentliche Teil dieses islamistischen Bündnis, ging aus der syrischen Al-Qaida hervor. Entsprechend intensiviert sich die Mobilisierung zur Verteidigung Rojavas, sowohl vor Ort – wo unter anderem eine Generalmobilmachung stattfindet – wie international – mittels Demonstrationen und Aktionen.

Angesichts dieser Entwicklungen verschiebt sich der Fokus der Veranstaltung. Nichtsdestotroz bleiben wir bei einem politisch-historischen Blick auf den Nahen Osten: Die Gegenwart und Zukunft lässt sich nicht losgelöst von der Geschichte der Region verstehen. Diese ist geprägt von einem kolonialistischen Erbe, das seit Beginn des 20. Jahrhunderts künstliche Staatsgrenzen zog, Völker spaltete und ihrer Rechte beraubte. Eines jener Völker sind die Kurd:innen. Seit Jahrzehnten kämpft die kurdische Freiheitsbewegung gegen Unterdrückung und für gesellschaftliche Gleichberechtigung, wie sie in Rojava oder den freien kurdischen Bergen sichtbar wird. Trotz widriger Bedingungen bleibt die Bewegung prinzipientreu und flexibel zugleich. Am 14.12. laden wir einen Genossen des Kurdischen Nationalkongress (KNK) ein, um über die Interessen und Handlungen der Grossmächte – wie die Türkei, die USA, Russland, Israel oder der Iran – zu sprechen, über den Charakter der verschiedenen Kräfte vor Ort und über gemeinsame Perspektiven der Befreiung und des Kampfes.

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