Newsletter Nr. 55: Welt-Kobanê-Tag, Abzug der Guerilla aus der Türkei und Interviews zur aktuellen Lage

Liebe Freund*innen und Genoss*innen

Am 1. November jährt sich der Welt-Kobanê-Tag zum 11. Mal. Vor 11 Jahren gingen wir zu tausenden auf die Straße, um auf die Belagerung der Stadt Kobanê durch die Mörderbanden des IS aufmerksam zu machen und den Menschen in Rojava zu zeigen, dass sie nicht allein sind. Heute haben sich die Machtverhältnisse in Syrien komplett verschoben und die Selbstverwaltung steht vor einer neuen Herausforderung.

Letztes Jahr gingen wir gemeinsam zum 10. Welt-Kobanê-Tag in Zürich auf die Strasse.

Das Ringen um die Zukunft Syriens hat sich seit dem Sturz von Assad im Dezember 2024 intensiviert. Regionale und internationale Grossmächte – wie die USA, Israel oder die Türkei – versuchen, das Land und die Region nach ihren Interessen zu gestalten. Hayat Tahrir al-Sham (HTS), ein Bündnis islamistischer Kräfte, soll das neue Syrien prägen. Deren Milizen zeigen derweil mit blutigen Angriffen auf die alevitische und drusische Bevölkerung ihr eigentliches Gesicht. 
 
In dieser Lage behauptet sich Rojava. Einerseits geht es um den Schutz der Bevölkerung, der Region und des Projekts überhaupt, andererseits skizziert Rojava eine Perspektive jenseits ausländischer Einmischung oder islamistischer Beherrschung. Eine befreite Perspektive mit gesellschaftlicher Teilnahme aller Geschlechter und Völker, mit einem demokratischen und ökologischen Bewusstsein.
 
Im Kontext des Welt-Kobanê-Tags möchten wir euch zu unserer Veranstaltung am 31. Oktober um 19 Uhr in den Infoladen Kasama einladen. Wir werden gemeinsam auf den historischen Widerstand von Kobanê zurückblicken und in einem Video-Call mit Ruksen Mohamed, der Sprecherin der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ), über die aktuelle Lage sprechen.
Achtung: die Veranstaltung war ursprünglich im Volkshaus geplant und wurde jetzt ins Kasama verlegt. Dies Entscheidung haben wir in folgender Stellungnahme begründet.

Abzug der Guerilla aus der Türkei

Text
Pressekonferenz zur Bekanntgabe des Rückzugs der Guerilla aus der Türkei. Quelle:ANF

Am Sonntag gaben KCK, YJA Star und HPG den Abzug der Guerilla aus der Türkei bekannt. Diese werde sich nach Südkurdistan in die Medya-Verteidigungsgebiete zurückziehen. Der Abzug solle eine neue Phase in dem „Prozess für Frieden und eine demokratische Gesellschaft“ eröffnen. In Ihrem abschließenden Appell richteten sie sich an die gesamte Bevölkerung: „Dies ist keine Phase, in der man auf Entscheidungen anderer wartet, sondern eine Phase, in der ein freies und demokratisches Leben durch organisierte gesellschaftliche Anstrengung errungen werden muss.“[1]
 
Interviews zur aktuellen Lage

Damit ihr einen tieferen Einblick in die aktuelle Lage bekommt, haben wir noch vier Interview Empfehlungen für euch:

In seinem Interview mit The Amargi spricht Zagros Hiwa, Sprecher von KCK, über den Friedensprozess in der Türkei und die beschlossene Entwaffnung der PKK. Er reflektiert über den Abzug der PKK aus der Türkei und über eine mögliche Zukunft der politischen Beteiligung der Kurd*innen.[2]
 
In Ihrem Interview macht die YPG-Kommandantin, Rohilat Efrîn, klar, dass die Frauenverteidigungseinheit ihr Autonomie in Syrien behalten werden. Sie zog unmissverständliche rote Linien: „Alle Werte, die in den letzten zwölf Jahren entstanden sind, sind das Ergebnis eines langen Kampfes. Niemand hat uns Frauen diese Rechte geschenkt – und deshalb hat auch niemand das Recht, sie uns wieder zu nehmen. Es gibt keine Macht, die die Rechte der Frauen leichtfertig einschränken kann. In dieser Hinsicht sind wir zuversichtlich und haben volles Vertrauen in unsere eigene Stärke.“ [3]
 
In einer Sondersendung des Fernsehsenders Medya Haber TV hat Duran Kalkan, Mitbegründer der PKK, den bisherigen Prozess zur Auflösung der PKK reflektiert. Er unterstrich deutlich, dass die physische Freiheit Abdullah Öcalans eine notwendige Bedingung für die Auflösung der PKK sei. [4]
 
In seinem Interview mit der jungen Welt analysiert Ertuğrul Kürkçü, Mitbergünder der der Guerilla »Türkische Volksbefreiungspartei-Front« und politischer Aktivist, den Prozess um die Auflösung der PKK. Er betont das sich die Kurd*innen in der Türkei nicht mit einer oberflächlichen Lösung des Problems zufrieden geben werden: „Mindestens sieben bis acht Millionen Wähler, mit ihren Familien eine Gemeinschaft von fast 30 Millionen Menschen, wissen heute: Es gibt keinerlei Verpflichtung, einer Regelung zuzustimmen, die ihnen nicht tatsächlich die Freiheit garantiert.“ [5]

[1]https://deutsch.anf-news.com/kurdistan/kurdische-bewegung-kundigt-ruckzug-ihrer-krafte-aus-der-turkei-an-48544
[2]https://www.youtube.com/watch?v=XdNbV-QKqqc
[3] https://deutsch.anf-news.com/frauen/ypj-kommandantin-zu-gesprachen-mit-damaskus-integration-heisst-nicht-unterwerfung-48453
[4] https://deutsch.anf-news.com/hintergrund/kalkan-regierung-hat-vernichtungspolitik-nicht-aufgegeben-48405
[5] https://www.jungewelt.de/artikel/507794.kurdischer-freiheitskampf-das-ist-ein-aufstand-der-w%C3%BCrde.html

Veranstaltungen und Demos:

Veranstaltung mit Ruksen Mohamed (YPJ)
Freitag, 31.10.2025, 19:00 Uhr, Infoladen Kasama, Zürich
Anlässlich des Welt-Kobanê-Tags am 1. November sprechen wir mit Ruksen Mohamed, der Sprecherin der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ), per Video-Call über die aktuelle Lage in Rojava.

Roten Kulturtage – Culture and Revolution?
Samstag, 01.11.2025, 13:00 Uhr, (Ort noch ausstehend), Zürich
Vom 30.11. – 09.11.2025 finden in Zürich die Roten Kultur Tage statt. Am 1. November wird in der Veranstaltung „Culture and Revolution?“ auf zwei starke internationale Bewegungen geschaut, in denen Kultur ein wichtiger Bestandteil des Kampfes ist. Panel Gäste sind Deniz Deman aus der kurdischen Kulturbewegung und Jun Saturay aus der philippinischen Bewegung.
 
Welt-Kobanê-Tag in Basel
Demo: Samstag, 01.11.2025, 14 Uhr, Theaterplatz, Basel
Veranstaltungen: Samstag, 01.11.2025, ab 16 Uhr, Rebgasse 1, Basel
In Basel ruft das Rojava Komitee zum Welt-Kobanê-Tag zur Demo auf. Anschließend gibt es einen Vortrag zur aktuellen Situation und eine Lesung des Buches „Werder der du bist“ mit Tagebucheinträgen, Briefen und Notizen von Michael Panser. Ausserdem gibt es Essen und Musik.
 
Solifest für Rojava in St. Gallen
Samstag, 01.11.2025, 17:30 Uhr, Grabenhalle, St. Gallen
In St. Gallen gibt es anlässlich zum Welt-Kobanê-Tag ein Solifest in der Grabenhalle. Es gibt Essen, Infobeiträge und Musik bis spät in die Nacht.
 
Demo am 8. November in Köln
Samstag, 08.11.2025, 11:00 Uhr, Deutzer Werft, Köln
Unter dem Motto „Freiheit für Öcalan – Eine politische Lösung für die kurdische Frage“ findet am 8. November eine Grossdemonstration in Köln statt. Es werden Menschen aus ganz Europa erwartet. Aus Zürich wird es Busse am Freitagabend geben.

Demo Antifa überall
Samstag, 15.11.2025, 16:00 Uhr, Ni-Una-Menos Platz (ehem. Helvetiaplatz), Zürich
„Bringen wir die Vielfalt unserer antifaschistischen Kämpfe in einem kollektiven Moment der Stärke zusammen“

KRIEG UND FRIEDEN – Die Rolle von FINTAs in Friedensprozessen 
Dienstag, 25.11.2025, Eintritt ab 18:00 Uhr, Start 19:30 Uhr, Grabenhalle, St. Gallen
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an FINTA Personen wollen wir euch auf die spannende Veranstaltung „KRIEG UND FRIEDEN – Die Rolle von FINTAs in Friedensprozessen“ in der Grabenhalle hinweisen. „Wenn von Frieden die Rede ist, dann schütteln sich vermeintlich „grosse Männer“ die Hände. Aber die Rolle von FINTAs bleibt unsichtbar, und das, obwohl sie in Friedensprozessen entscheidend sind.“
 
Mit solidarischen und kämpferischen Grüssen
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Neu: Veranstaltung mit Ruksen Mohamed (YPJ) zur aktuellen Lage in Rojava und Syrien im Infoladen Kasama

Vergangene Woche hat die Volkshausstiftung die Organisator:innen der Roten Kulturtage mit einem Ultimatum konfrontiert: Entweder sie streichen zwei Veranstaltungen zu Palästina aus ihrem Programm oder die Stiftung streicht ihnen die zugesicherten Räume für alle Veranstaltungen der Kulturtage im Volkshaus Zürich.

Die Roten Kulturtage haben sich nicht erpressen lassen. Sie halten an den beiden Veranstaltungen fest und werden das Festival zur Arbeiter:innenkultur anderorts durchführen – abseits des Hauses, das einst aus der Arbeiter:innenbewegung entstand und dessen Geschichte eng verwoben ist mit den verschiedenen Bewegungen, die Zürich seither hervorgebracht hat.

Zu deren Kern gehörte immer auch eine internationalistische Perspektive, die an der grundsätzlichen Solidarität mit und unter den unterdrückten Völkern weltweit festhält. Diese Perspektive und dieses Erbe tritt die Volkshausstiftung mit Füssen, wenn sie heute palästinensische Stimmen mundtot machen will.

Wir nehmen diesen Angriff auf die Sache des palästinensischen Volks nicht hin. Anlässlich des Welt-Kobanê-Tags am 1. November, der vor elf Jahren ausgerufen wurde, um die internationale Solidarität mit der damals vom “Islamischen Staat” belagerten Stadt Kobanê zu intensivieren, hatten wir eine Veranstaltung mit Ruksen Mohamed (YPJ) im Volkshaus geplant. Aus Protest gegen den Entscheid der Volkshausstiftung und in Solidarität mit den Roten Kulturtagen verlegen wir die Veranstaltung nun neu in den Infoladen Kasama (Militärstrasse 87a, 8004 Zürich).

Wir laden alle Interessierten zum Besuch der Veranstaltung mit Ruksen Mohamed (31. Oktober, 19 Uhr) sowie zu den Veranstaltungen der Roten Kulturtage (https://www.rote-kulturtage.ch/; 30. Oktober bis 9. November) ein.

Rojava Komitee Zürich
Dem-Kurd Zürich
28. Oktober 2025

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Veranstaltung mit Ruksen Mohamed (YPJ) zur aktuellen Lage in Rojava und Syrien (31. Oktober, Zürich)

Das Ringen um die Zukunft Syriens hat sich seit dem Sturz von Assad im Dezember 2024 intensiviert. Regionale und internationale Grossmächte – wie die USA, Israel oder die Türkei – versuchen, das Land und die Region nach ihren Interessen zu gestalten. Hayat Tahrir al-Sham (HTS), ein Bündnis islamistischer Kräfte, soll das neue Syrien prägen. Deren Milizen zeigen derweil mit blutigen Angriffen auf die alevitische und drusische Bevölkerung ihr eigentliches Gesicht.

In dieser Lage behauptet sich Rojava (die autonome Selbstverwaltung von Nord- und Ostysrien). Einerseits geht es um den Schutz der Bevölkerung, der Region und des Projekts überhaupt, andererseits skizziert Rojava eine Perspektive jenseits ausländischer Einmischung oder islamistischer Beherrschung. Eine befreite Perspektive mit gesellschaftlicher Teilnahme aller Geschlechter und Völker, mit einem demokratischen und ökologischen Bewusstsein.

Wir sprechen mit Ruksen Mohamed, der Sprecherin der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ), per Video-Call darüber. Anlässlich des Welt-Kobanê-Tags am 1. November, der vor elf Jahren ausgerufen wurde, um die internationale Solidarität mit der damals vom „Islamischen Staat“ belagerten Stadt Kobanê zu befeuern, rücken wir die heutige Lage ins Zentrum. Die Solidarität mit den fortschrittlichen Projekten unserer Zeit ist unabdingbar – erst recht, wenn sich deren Lage verkompliziert.


Freitag, 31. Oktober 2025 – Volkshaus Zürich Infoladen Kasama – 19.00 Uhr

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Newsletter Nr. 54: 1. Mai gegen Krieg und Faschismus und Aktuelle Lage in Kurdistan

Liebe Freund*innen und Genoss*innen

Die Vorfreude auf den diesjährigen 1. Mai ist besonders gross. Mit Spannung erwarten wir die Hauptrednerin, Ilham Ahmed, Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien. Ausserdem wird es eine spannende Veranstaltung zur aktuellen Lage in der Türkei und Syrien im Rahmen des Politwochenendes geben. Vorher möchten wir in diesem Newsletter eine Einschätzung zur aktuellen Lage und der Entwicklung seit Öcalans Aufruf vom 27. Februar durch Duran Kalkan teilen.

Aktuelle Lage

Eineinhalb Monate nach Öcalans Aufruf für Frieden und eine demokratische Gesellschaft fasst Duran Kalkan, Mitglied des KCK-Exekutivrats, die aktuelle Lage zusammen. Der KCK sehe keine positiven Entwicklungen in Bezug auf die Haftbedingung Abdullah Öcalans, obwohl versprochen worden war, die Situation innerhalb einer Woche zu verbessern. Stattdessen setze sich das Imrali-System, bestehend aus Isolation, Folter und kulturellem Genozid, fort. Auch der einseitige Waffenstillstand vom 1. März der PKK bleibe bis jetzt unbeantwortet. Diese hatte ausserdem zu einem Kongress unter der Leitung Öcalans zur Auflösung der PKK aufgerufen. Doch bis jetzt wurde diese Initiative durch die anhaltende Isolationshaft blockiert.

Kalkan weist darauf hin, dass es trotz der wohlwollenden Worte des türkischen Präsidenten bei dem Treffen mit Vertreter*innen der DEM-Partei eine grosse Lücke zwischen Rhetorik und Realität gäbe, welche an der Ernsthaftigkeit der Regierung zweifeln lasse. Er betonte, dass es keine Option sei, auf das Handeln etablierter Parteien oder staatlicher Akteure zu warten. Stattdessen müssen die demokratischen sozialistischen Kräfte die Initiative ergreifen, denn eine nachhaltig friedliche und gerechte Gesellschaft könne nur aus einer starken, selbstbewussten Zivilgesellschaft hervorgehen. In seinem abschliessenden Appell unterstrich er die Verantwortung der gesellschaftlichen Kräfte: „Der Ruf nach Frieden und Demokratie kann nur von unten beantwortet werden – durch breite gesellschaftliche Mobilisierung und die Entwicklung alternativer Strukturen.“ [1]

1. Mai: Gemeinsam gegen Krieg und Faschismus

Der diesjährige internationale Tag der Arbeit wird in Zürich unter dem Motto „Gemeinsam gegen Krieg und Faschismus“ begangen [2]. Auch hier wird ein besonderer Fokus auf Kurdistan gelegt. Das 1.-Mai-Komitee lud Abdullah Öcalan als Hauptredner ein und würdigte sein „…Engagement für Frieden und Demokratie im Zusammenhang mit den konfliktreichen Entwicklungen im Nahen Osten, in der Türkei und in Kurdistan…“ [3]. Aufgrund der anhaltenden Isolationshaft wird Öcalan leider nicht persönlich nach Zürich kommen können. Die Hauptrednerin, Ilham Ahmed, ist aber ebenfalls eine zentrale Figur im Friedens- und Demokratisierungsprozess in Kurdistan. Ilham war massgeblich am Aufbau der autonomen Selbstverwaltung in Rojava und des Demokratischen Rates Syriens beteiligt, dessen Ko-Vorsitzende sie ist.

Ilham Ahmed

In ihrem Beitrag zur 1.-Mai-Zeitung plädiert Ilham dafür, „überall auf der Welt Frieden und Stabilität durch demokratische Entwicklung zu fördern und alle Menschen mit ihren unterschiedlichen kulturellen und religiösen Zugehörigkeiten gleichberechtigt zu behandeln.“ Nur so könne sichergestellt werden, dass Menschen nicht gezwungen würden, ihre Heimat zu verlassen. Die Abschottungspolitik der westlichen Länder gegen Migration sei hingegen nicht zielführend. Als Gegenentwurf zum zentralisierten Nationalstaat stellt sie das von Öcalan entwickelte Prinzip der demokratischen Nation vor. Ausserdem betont sie die besondere Rolle der Frau in der kurdischen Befreiungsbewegung und die Wichtigkeit der Gleichberechtigung der Geschlechter. Ihren sehr lesenswerten Beitrag findet ihr hier [2].

[1] https://anfdeutsch.com/kurdistan/duran-kalkan-imrali-isolation-bleibt-bisher-bestehen-45961
[2] https://www.1mai.ch/thema
[3] https://anfdeutsch.com/aktuelles/1-mai-komitee-zurich-ladt-abdullah-Ocalan-als-gastredner-ein-45982

Veranstaltungen und Demos zum 1. Mai:

Kurdistan: Die Verteidigung des revolutionären Prozesses in Zeiten des Sturms
Freitag, 25.04.2025, 19:00 Uhr, Volkshaus Zürich
Zum Auftakt des Politwochenende wollen wir mit einem internationalistischen Genossen der kurdischen Bewegung die neusten Entwicklungen in der Türkei und in Syrien einordnen.

Politwochenende
25. – 27.04.2025, Volkshaus ZH, Nord-Süd-Haus Winterthur, Kanzlei ZH
Am diesjährigen Politwochenende gibt es wieder viele spannende Veranstaltungen und auch wir werden mit einem Stand vor Ort sein. Also kommt unbedingt vorbei!

Wir rufen ALLE auf in den revolutionären Block am 1. Mai zu kommen!
Donnerstag, 01.05.2025 10:00 Uhr, Ni Una Menos Platz (ehem. Helvetia Platz), Zürich

Rede von Ilham Ahmed nach 1. Mai Demo auf dem Sechseläutenplatz
Dieses Jahr wollen wir euch besonders ans Herz legen nach der Demo zur 1. Mai Rede auf dem Sechseläutenplatz zu bleiben. Hören wir zu was uns Ilham Ahmed zusagen hat und zeigen wir unsere Solidarität mit dem revolutionären Projekt in Rojava.

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Newsletter Nr. 53: Rückblick Newroz und Volksküche zur aktuellen Situation am 8. April

Liebe Freund*innen und Genoss*innen

In diesem Newsletter wollen wir einen Blick auf das erfolgreich begangene Newroz-Fest werfen und seine Bedeutung in der aktuellen Situation verstehen. Gleichzeitig wollen wir auf die aktuellen Entwicklungen in Kurdistan schauen und euch zu unserer Volksküche einladen, bei der wir Öcalans Botschaft vom 27. Februar und ihre Auswirkungen mit euch zusammen anschauen wollen.

Newroz

Vor zwei Wochen, am Samstag, den 22 März, versammelten sich tausende Kurd*innen zusammen mit ihren Unterstützer*innen auf dem Hardturm-Areal in Zürich. Das Fest fand zum ersten Mal draussen statt und war ein voller Erfolg. Wir waren mit einem Stand vor Ort, an dem wir viele spannende Gespräche mit den Besucher*innen führten und die Zuversicht sowie Widerständigkeit der Menschen spürten.
Das diesjährige Motto war „Abdullah Öcalan befreien, Selbstorganisation stärken,“ und die Vorsitzende vom Dachverband der demokratischen kurdischen Gemeinschaften in der Schweiz (CDK-S), Dilan Çetinkaya, erklärte ANF: „Unser heutiges Newroz ist ein politisches. Wir fordern die physische Freiheit von Öcalan und eine demokratische Gesellschaft.“ [1]

Interview mit Besê Hozat zum Aufruf von Öcalan

In ihrem Interview mit dem Fernsehsender Medya Haber TV betont Besê Hozat, die Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), ebenfalls die politische Bedeutung des diesjährigen Newroz-Festes. Auch in Kurdistan hätten die Newroz-Feierlichkeiten die Freilassung Öcalans und eine demokratische Gesellschaftsordnung ins Zentrum ihrer Forderungen gestellt.
Der Aufruf von Öcalan vom 27. Februar habe die Perspektive für eine demokratische Republik mit einem pluralistischen Gesellschaftsmodell geöffnet. Öcalans Friedensangebot werde jedoch aktuell vom türkischen Staat weitestgehend ignoriert. Mehr noch: die aktuelle Repression der AKP-MHP-Regierungskoalition gegen jegliche Opposition in der Türkei sei aus der Unterdrückung der Bevölkerung Kurdistans abgeleitet.
Sie betonte erneut die zentrale Rolle, die PKK-Vordenker Öcalan in einem möglichen Friedensprozess einnehmen könne, und dass es ohne Öcalans physische Freiheit einen solchen Prozess nicht geben könne. Mit Blick auf die türkische Rolle im Syrien-Konflikt warf sie der Türkei eine Mitschuld an den Massakern an der alawitischen Bevölkerung vor: Die Türkei unterstütze fundamentalistische Kräfte und sei an einer Destabilisierung der Region interessiert [2].
In einem weiteren lesenswerten Interview stellt Murat Karayılan, Mitglied des Exekutivkomitees der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), Bedingungen für die von Öcalan in Aussicht gestellte Entwaffnung der PKK auf [3].

Volksküche zur Aktuellen Situation

Um den Aufruf Öcalans im Kontext der Lage in der Osttürkei, in Rojava und in Istanbul zu verstehen, laden wir euch herzlich zu unserer Volksküche am kommenden Dienstag ein. Zur Einschätzung der aktuellen Lage in Syrien möchten wir bereits jetzt auf die „Erklärung zur Bildung der Übergangsregierung“ der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien hinweisen [4]. Ausserdem möchten wir euch die Einschätzung der Widerstandsvernetzung zur Lage in Kurdistan und im Mittleren Osten als Lektüre empfehlen [5].

[1] https://anfdeutsch.com/kultur/tausende-feiern-newroz-in-zurich-45685
[2] https://anfdeutsch.com/hintergrund/-45719
[3] https://anfdeutsch.com/hintergrund/-45684
[4] https://nordundostsyrien.de/erklaerung-uebergangsregierung/
[5] https://widerstandsvernetzung.org/kurdistans-mittleren-ostens/

Veranstaltungen:

Volksküche & Aktuelle Infos zu Rojava
Dienstag, 08.04.2025 ab 18:30 Uhr, Kasama, Militärstrasse 87A, 8004 Zürich

Veranstaltung zu Syrien nach dem Sturz des Assad-Regimes
Mittwoch, 23.04.2025 um 19:00 Uhr, CaBi Antirassismus-Treff, Linsebühlstrasse 47, St Gallen

Jetzt schon in den Kalender eintragen: Politwochenende 2025
25.04. – 27.04.2025 im Volkshaus und auf dem Kanzlei-Areal, Zürich
Zur Vorbereitung auf den 1. Mai wird es spannende Vorträge, leckeres Essen und viel Motivation geben.

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Newsletter Nr. 52: Erklärung von Abdullah Öcalan, Angriffe des türkischen Staats und Aufruf zur Fight For Rojava Demo

Liebe Freund*innen und Genoss*innen

Heute Nachmittag wurde ein Aufruf von Abdullah Öcalan für Frieden und eine demokratische Gesellschaft veröffentlicht. Für morgen Abend rufen wir ALLE auf gemeinsam mit uns gegen die anhaltenden Angriffe des türkischen Staats und der SNA-Milizen auf die Strasse zu gehen. Ausserdem gibt es im Kontext des diesjährigen 8. März spannende Veranstaltungen zur kurdischen Frauenbewegung und dann steht auch schon bald das diesjährige Newroz Fest vor der Tür.

Erklärung von Abdullah Öcalan

Heute konnte eine Delegation der DEM-Partei Abdullah Öcalan zum dritten Mal besuchen. In einer Erklärung ruft Abdullah Öcalan zu Frieden und einer demokratischen Gesellschaft auf und fordert alle Gruppen auf die Waffen niederzulegen, sowie die Auflösung der PKK [1]. Während der Pressekonferenz wurde zusätzlich eine Notiz von Öcalan mündlich angekündigt, in der stand: „Zweifellos erfordert das Niederlegen der Waffen und die Selbstauflösung der PKK in der Praxis die Anerkennung der demokratischen Politik und der rechtlichen Dimension.“ Die Erklärung ist ein Schritt seitens der Bewegung für einen Friedens- und Demokratisierungsprozess in der Türkei. Nun wird sich zeigen, ob auch der türkische Staat an einer Lösung der kurdischen Frage interessiert ist. Wenn ja, wird es Schritte von beiden Seiten geben, was die Freilassung politischer Gefangener und Verfassungsänderungen zur Anerkennung kurdischer Rechte bedeuten könnte. Wenn nicht, könnte dies eine neue Ära für den Freiheitskampf in Kurdistan signalisieren.

Abdullah Öcalan mit der Delegation der DEM Partei

Wie es zu diesem Schritt, der vielleicht zu einem Friedens- und Demokratisierungsprozess in der Türkei führen könnte, gekommen ist, wird in diesem Artikel erläutert [2]. In diesem Kontext stellt civaka azad die Schrift «Roadmap für Verhandlungen» von Öcalan kostenlos zur Verfügung [3]. Ausserdem hat der Kurdistan Report einen Brief von Öcalan abgedruckt, der seine Situation im Gefängnis beschreibt [4].

Auch wenn dies ein vielversprechende Entwicklung ist, so machen wir uns keine Illusion: Der türkischen Staat macht nach wie vor keinen Schritt in die richtige Richtung, im Gegenteil. So wurde am Montag schon wieder eine kurdische Stadt unter Zwangsverwaltung gestellt [5].

Angriffe des türkischen Staats und Aufruf zur Fight For Rojava Demo

Gleichzeitig setzt die vom türkischen Staat kontrollierte Milizen der Syrischen Nationalen Armee (SNA) ihre Angriffe auf den strategischen wichtigen Tişrîn-Damm fort. Dieser ist zentral für die militärische Verteidigung Rojavas und versorgt hunderttausende Menschen mit Strom und Wasser. In einem Artikel von 20 Minuten sagte einer der Protestierende auf dem Damm: „Wir haben keine andere Wahl. Wir wollen ein demokratisches Leben in Nordostsyrien, mit Gleichberechtigung und Umweltschutz. Wir können uns nicht von der Türkei nötigen lassen. Unser Widerstand am Damm ist also existentiell“ [6]. Gegen diese Angriffe gehen wir morgen Abend gemeinsam auf die Strasse und treffen uns um 19:00 Uhr auf den Ni una menos Platz (siehe Aufruf unten).

[1] https://anfdeutsch.com/aktuelles/aufruf-von-abdullah-Ocalan-fur-frieden-und-eine-demokratische-gesellschaft-45431
[2] https://anfdeutsch.com/aktuelles/-45200
[3] https://civaka-azad.org/oecalans-roadmap-fuer-verhandlungen-kostenlos-erhaeltlich/
[4] https://kurdistan-report.de/ueber-mein-leben-im-gefaengnis-auf-der-insel-imrali/
[5] https://anfdeutsch.com/kurdistan/nachste-kurdische-stadt-unter-zwangsverwaltung-45394
[6] https://www.20min.ch/story/protest-unter-todesgefahr-mitten-auf-dem-tischrin-damm-kurden-trotzen-tuerkischen-drohnen-103281879

Demos und Veranstaltungen:

Wir rufen ALLE auf morgen an die Fight For Rojava Demo zu kommen
Freitag, 28.02.2025 um 19:00 Uhr, Ni una menos Platz (ehem. Helvetiaplatz), Zürich
In Solidarität mit Rojava und im Kampf gegen den türkischen Faschismus nehmen wir uns am 28.02., um 19 Uhr die Strassen Zürichs!
Solidarität mit Rojava! – Es lebe der Widerstand!

Wir rufen alle FLINTAQ* auf an die Demos zum 8. März zu kommen!
Freitag, 07.03.2025 um 19:00 Uhr, Oberer Graben, Winterthur
Samstag, 08.03.2025 um 13:30 Uhr, Paradeplatz, Zürich
Samstag, 08.03.2025 um 17:00 Uhr, Ort folgt, Basel

Infoveranstaltung zur aktuellen Lage in Rojava aus der Perspektive der Frauenbewegung
Mittwoch, 05.03.2025 um 19:00 Uhr, Feministisches Streikhaus, Zürich
Infoveranstaltung zur aktuellen Lage in Rojava aus der Perspektive der kurdischen Frauenbewegung, mit dem Herausgeberinnenkollektiv vom Buch „Wir wissen was wir wollen“. Das Herausgeberinnenkollektiv führte Interviews mit Frauen, die diese Fragen aus ihrer Perspektive beantworten und die Umsetzung der Frauenrevolution in die Praxis
beschreiben.

Kurdische Frauenbewegung in der Diaspora
Freitag, 14.03.2025 um 19:00 Uhr, Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz, Florastrasse 6, 9000 St. Gallen
Die kurdische Frauenbewegung ist seit Jahrzehnten eine zentrale Kraft feministischer und antikolonialer Kämpfe, sowohl in Kurdistan als auch in er Diaspora. Der Vortrag von Münevver (Universität Bremen) beleuchtet die historische Entwicklung, die politische Mobilisierung und die transnationalen Solidaritätsnetzwerke kurdischer Frauen in Europa, insbesondere in Deutschland.

Jetzt schon in den Kalender eintragen: Newroz Feier 2025
Samstag, 22.02.2025 ab 12:00 Uhr, Hardturm Areal, Hardturmstrasse 269/65, Zürich
Organisiert vom kurdischen Dachverband in der Schweiz

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Infoveranstaltung zur aktuellen Lage in Rojava aus der Perspektive der Frauenbewegung

Mittwoch, 05.03.2025, Feministisches Streikhaus Zürich

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FIGHT FOR ROJAVA – DEMO am Freitag, 28.02. in Zürich

In Solidarität mit Rojava und im Kampf gegen den türkischen Faschismus nehmen wir uns am Freitag 28.02. die Strassen Zürichs! Alle um 19:00 auf den Ni una menos Platz (ehem. Helvetiaplatz) in Zürich!

Solidarität mit Rojava! – Es lebe der Widerstand!

Ganzer Aufruf:
https://wirtrageneurekrisenicht.com/2025/02/10/fight-for-rojava-demo-zh/

@t.me/eurekrise

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Kurdischer Filmabend am 23.02. im Kinok Cinema in St.Gallen

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Gedenken an die Märtyrer*innen in Paris

Treffen wir uns heute, Donnerstag, 09.01. um 17:30 auf dem Ni-Una-Menos Platz (Helvetiaplatz) in Zürich!

🔥🌹Sara, Rojbîn, Ronahî – Jin, Jiyan, Azadî!🌹🔥

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